MiG 1.42

MiG 1.42: Beschreibung

Mikojans Artikel 1.42, auch MFI genannt, (Mnogofunktsionalny Frontovoi Istrebitel- Multifunktionaler Frontlinienkämpfer), und zu im Westen als "ATFski" bezeichnet, hat Überlegenheit in der Luft als die primäre Aufgabe und ist damit als Gegenkraft zum USAF F-22 zu betrachten. Allerdings ist MiG-1.42 nicht nur als Streikkraft, sondern auch für Luftkampf einsetzbar. Wie auch der F-22, kann der neue MiG seine Waffen sowohl innen als auch äußerlich tragen, kann lange im Ultraschallbereich ohne Nachbrenner fliegen und mit Schubvektorumkehr ausgestattet.

Eigentlich handelte es sich auch um eine Antwort auf die amerikanische ATF (Advanced tactical fighter) Entwicklung. Unter derer Einfluß hat die Regierung Rußlands beschlossen, die Entwicklung eines Kämpfer der fünften Generation zu beginnen. Die Forschungsabteilung des Verteidigungsministeriums in Zusammenarbeit mit dem größten Flugzeugbauern hat die Vorstellungen vom neuen Kämpfer ausgearbeitet. Einige Jahre später wurde das Projekt des Mikojan Konstruktionsbüros von der staatlichen Kommission gewählt. Über den Entwurf von der Konkurrenz von Suchoj ist, leider, wenig bekannt. Die Arbeit an dem neuen Flugzeug wurde von Rostislav Beljakov (Entwicklungschef) und Grigory Sedov (als Chef-Konstukteur) geführt.

Der erste Schlag kam Mitte 1980-er mit der Absage des verwandten Projekts 7.01 (Projekt 701), einen schwereren und mehr an Stealth ausgerichteten Abfangsjäger als Ersatz für MiG-31 Foxhound und MiG-31M, mit dem die Möglichkeiten der russischen Luftabwehrkräften in das 21-te Jahrhundert marschieren sollten. Der 1.42 war ein Analog für die Luftwaffe, und, es wird vermutet, daß beide ähnliche Ursprünge hatten, und daß die schwere, auf MiG-31 basierende doppelmotorige Maschine der Weiterentwicklung von Suchoj's Su-27 Flanker geopfert worden war.

In 1989 war der volle Satz Arbeitszeichnungen fertig, danach begann die Produktion und die Montage des ersten Prototyps auf der Versuchsfabrik ANPK-MiG". Anfang 1994 wurde der Prototyp nach Schukovski (Forschungsinstitut, LII) gebracht. In Dezember des gleichen Jahres wurden das erste Rollout durchgeführt. Der Testpilot Roman Taskayew hat einige schnelle Runden auf dem Start- und Landebahn der LII (mit 7 km Länge die längste in Europa) mit Erhebung des Bugfahrwerks gedreht.

Aber aus Geldmangel (und auch technische Probleme dazu, meist mit Triebwerken) wurden die weiteren Arbeiten an dem Projekt 1.42 aufs Eis gelegt, bis zu spätem Frühling von 1997, als es verkündet wurde, daß die Finanzierung des noch nicht vollständig spezifizierten Kampfjet-Programm offiziell beendet wird. Viele Analytiker sind der Meinung, bei diesem "noch nicht vollständig spezifizierten Kampfjet-Programm" handele es sich um das Projekt 1.42. Allerdings wurde es während Le Bourge 97 von der MAPO MiG offiziell erklärt, das Projekt sei noch lange nicht tot und es ginge weiter mit Eigenmitteln von MAPO. Später kam ein Bericht eines MAPO-Offiziellen mit einer Ankündigung, der 1.42 (dem Prototyp für Flugtests wurde der Index 1.44 vergeben) hatte seinen Jungfernfahrt in Schukovski absolviert und wird bei der Moskauer Airshow (MAKS 97) der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Nachricht wurden schnell von mehreren westlichen Luftfahrt-Zeitschriften veröffentlicht, mit einer Vermutung, daß der 1.42 (1.44) schon ungefähr 100 Flugstunden absolviert hatte. Andererseits behaupten mehrere alternative Quellen, der 1.44 hat noch nie den Hangar in Schukovski verlassen, wo zwei Prototypen für kaum mehr als high speed taxi tests gelagert werden. Seine Erscheinung bei MAKS 97 sowie zwei Jahre früher bei MAKS 95 ist nicht geschehen, auch wenn das Flugzeug bei beiden Veranstaltungen der Regierung gezeigt wurde. Einigen Quellen zufolge druckte MAPO MiG eine Broschüre über den neuen Kampfjet, um diese bei MAKS 97 zu verteilen, aber am Ende wurden beide (das Flugzeug und die Broschüre) vom Publikum versteckt. Bis jetzt bleibt der 1.42 streng geheim.

Der 1.42 ist ein schwerer einzelsitziger Kampfflugzeug mit einer Canard-Konfiguration, dreieckigen Flügeln und V-förmigen doppelten Leitwerk. Als Triebwerke sind zwei Saturn-Lülka AL-41F Motoren mit Schubvektorumkehr eingesetzt. Die wichtigsten Eigenschaften des neuen Flugzeug sollen eine bessere Wendigkeit in einem Luftkampf (in allen Geschwindigkeiten) und eine längere Reise im Überschall ohne Nachbrenner. Die geplante maximale Geschwindigkeit sollte bei Mach 2,6 liegen. Die Triebwerke sind mit variablen S-förmigen Lufteinlässen und absorbierenden Oberfläche zum Reflektieren der Radarstrahlen ausgestattet. Im Konstruktion der Rumpf-Strukturen, Flügel und Canards sind Kohlenfaser und andere Polymere verwendet Die Konstruktion des 1.42 entspricht in vielen Hinsichten der Anforderungen der Stealth-Technologie, worauf die Radarstrahlreflektierende Flächen hinweisen. Einsatz von speziellen Materialien für die Oberflächen, eine niedrige Hitzestrahlung, Anwendung von Padiolokationskontrasten Elementen, Lagerung der Raketen in dem Rumpf-Inneren, alle diesen Maßnahmen sollen die Radar-Entdeckungsmöglichkeit des neuen Flugzeugs auf das Niveau von F-22 zu senken.

Saturn-Lülka sollte die Triebwerke für den neuen Kämpfer entwickeln. Diese Aufgabe hat sich als ziemlich anspruchsvoll herausgestellt, und die langsame Entwicklung des Al-41F hat viele Rückschläge verursacht, die das ganze Programm blockierten. Das neue Triebwerk hatte eine um 250 Grad höhere, als beim Al-31F vom Su-27 Flanker, Brennkammertemperatur, was für eine hervorragende Leistung sorgen muß. Obwohl die originalen Pläne einen F-22-Stil-Auslässe mit einem 2D-Schubvektorumkehr (TVC) vorsahen, kann man aufgrund der letzten Berichten vermuten, die TVC des Al-41F werden denen des Al-37FU vom Su-37 Superagilen Flanker ähnlich.

Die aerodynamische Konfiguration mit dem Einsatz von Canards hat ihre Ursprünge noch in November 1945, als der damalige Mikojan-und-Gurewitz-Testpilot Grintschik einen seltsam aussehende MiG-8 Utka (Ente, Canard) in die Luft hob. Ein halbes Jahr nach dem Ende des zweiten Weltkriegs zu Testzwecken gebaute MiG-8, flog mit Canard-Flügel-Kombination wie ein potentielle künftige Kampfjet-Bauweise. Obwohl von einem Team von Studenten mit kleinem oder gar keinem Einfluß seitens OKB MiG gebaut, versorgte die Utka die Ingenieure mit Niedrig-Geschwindigkeit-Daten einer außergewöhnlichen Anordnung. Trotz Erfolgs des Delta-geflügelten MiG-21 Fishbed, der sich eher als eine außergewöhnliche Plattform für die zweite Generation der Mach 2,0+ Kampfjets erwies, setzte Mikojan die Tests der destabilisierenden Canards (E-6T/3, E-8, E-152M) und reines Delta (MiG-21I Analog) Konfigurationen fort.

Zum Start des MFI-Projekts in 1983, hatte der Entwicklungschef Beljakov genügend Daten über Canard-Delta-Aerodynamik gesammelt. Die Spionage-Quellen haben auch die Canard-Delta-Anordnung der neuen europäischen Generation des Kampfjets vermutet, was intensive Studien in Windkanälen der Zentralen Aero-Hydrodynamischen Institut (ZAGI) hervorgerufen hat. Die aerodynamischen Vorteile des Canard-Deltas, und die veränderte Konstruktion des Rumpfes zwecks interner Lagerung von Treibstoff und Waffen haben die Konfiguration des 1.42 bestimmt. Die Flossen an Rändern von Deltas tragen den Widerstand bei Beschädigungen in einem Luftkampf und Kontrolle über das Flugzeuges bei hohen Anstellwinkeln bei.

Die Onboard-Puls-Doppler-Radar der fünften Generation mit einer phasierten Antenne und dem elektronischen Absuchen der Richtungsdiagramm erlaubt einen effektiven Luftkampf ohne direkter Sicht des Feindes und einen gleichzeitigen Angriff an über 20 Ziele.

Speziell für MFI der fünften Generation entwickelte Luft-Luft und Luft-Boden-Raketten arbeiten nach dem Prinzip: "Abgeschossen und vergessen".Aber die eingebaute 30-mm-Kanone bleibt auch! Und auch auf den Außenlasten lassen sich beliebige von heute von Luftstreikkräften Rußlands benutzte Rakete und Bombe anhängen lassen.

 

Das sagt der Insider

Alexander Velovich, Avionic-Ingenieur, MiG-MAPO

Ob der MiG 1-42 Öffentlichkeit enthüllt wurde? Nein, es ist nicht enthüllt worden, und es ist nicht geflogen. Und am wahrscheinlichsten wird es nie. Ich glaube, daß ich das Recht für solche Aussage mit meinen 13 Jahren Erfahrung in Mikojan-Konstruktionsbüro (1978-1991) auf einer relativ hoher Position habe. In März dieses Jahres (1995) sprach ich mit dem MAPO Geschäftsleiter der Wladimir Kuzmin und fragte ihn nach den Gründen für die Verzögerungen des Programms.

Er sagte: " Nicht alles hängt von uns ab, viel hängt von Rußlands Verteidigungsministerium ab. Wenn alle Probleme mit dem Verteidigungsministerium gelöst würden, glaube ich, daß alles von uns abhängt. Wenn alle Probleme mit dem Ministerium gelöst würden, glaube ich, wir könnten den MFI in ungefähr sechs Monaten in der Luft bringen"

Der MFI (Produkt 1.42) bedeutet auf Russisch "Mnogofunktsionalny Frontovoi Istrebitel" (Multifunktionaler Frontlinienkämpfer). Einer der Generalen des Hauptquartieres der RusAF bestätigte, daß es kein Geld gibt, um das Programm fortzusetzen. Für mich ist es völlig offensichtlich, daß, auch wenn der Technologieträger namens 1-44, in einem Hangar bei Schukovsky sitzend, einen Tag fliegt, und ich habe Zweifel sogar darüber, Rußland könne keine 30+ Tonne Kampfjets der neue Generation mit seinem aktuellen Verteidigungsbudget leisten, es äußerst unwahrscheinlich ist, daß sich die Situation im den nächsten 10-15 Jahren verändert, ohne Rücksicht auf irgendwelche möglichen Änderungen in der politischen Führung, und es gibt keine Hoffnung, daß dieses Programm irgendwann Geschwaderdienst erreicht. Das Beste, was RusAF in voraussehbarer Zukunft in Griff kriegen könnte, sind Modifikationen von den aktuellen Suchoi Su-25s und Su-27s, d.h. Su-39, Su-34 und Su-35, und MAPO MiG-29M. Und sogar diese Modernisierungsprogramme haben GROßE Fragezeichen auf sich.

 

Technische Daten

Daten
MiG-1.42
Abmessungen:

Spannweite, m

k.A.

Länge, m

k.A.

Höhe (am Boden), m

k.A.

Tragflügelfläche, m²

k.A.
Triebwerke:

Hersteller

2 x Saturn/Ljulka AL-41 F

Typ

2 Turbofan-Triebwerke mit Nachbrenner und Schubvektorumkehr

Schub, kN

ca. 200
Gewicht:

Leermasse, kg

k.A.

Startmasse, normal, kg

k.A.

Startmasse, maximal, kg

ca. 30 000
Leistungen:

Höchstgeschwindigkeit, kmh

k.A.

Reisegeschwindigkeit, kmh

k.A.

Maximale Flughöhe, m

k.A.

Einsatzradius, km

k.A.

Startbahn, m

k.A.

Landebahn, m

k.A.
Weitere Daten:

Besatzung

1

Bewaffnung

  • 1 x GSch-30, 30 mm Kanone mit 150 Kugeln
  • 12 -14 Luft-Luft (R-77, R-73, K-37, K-74) und Luft-Boden-Raketen.

 

Weiteres

Das Schicksal des MFI verspricht schwer zu sein. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation wird Rußland kaum Geldmittel finden, um die Serienproduktion für seine Lüftstreitkräfte zu organisieren. Die Kosten des Flugzeuges werden auf ungefähr bei U.S. $70 Million geschätzt.

Eine Möglichkeit wäre Annahme des Angebot Chinas über die Zusammenarbeit in Entwicklung und Produktion des vernunftloses aufgegebenen Projekts 1.42 mit folgendem Export für die chinesischen Lüftstreitkräfte. Der potentielle Investor ist bereit, alle notwendigen Arbeiten zu finanzieren... Die Entscheidung ist nur die Sache des Kremls.

 

Ausblick: MiG-8 "Utka"

Mikojan-Gurewitz MiG-8 "Utka", das Versuchsflugzeug mit Canards, 1945.

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